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Jeder wünscht sich ein Arbeitsumfeld, in dem Zusammenarbeit leicht fällt und Beziehungen respektvoll und konstruktiv sind. Doch die Realität sieht oft anders aus: Ärger, Frust, Missverständnisse – und das Gefühl,
in einem „Kindergarten“ gelandet zu sein. Aussagen wie „Ich mache diese Spielchen nicht mehr mit“ sind selten Ausnahmen, sondern Alltag.
Die Frage ist: Was passiert, wenn Menschen ihre Energie nicht für Lösungen einsetzen – sondern in unausgesprochene Dynamiken investieren? Wie erkennst du solche „Spielchen“ frühzeitig? Wie vermeidest du es,
selbst Teil davon zu werden? Und wie kannst du als Führungskraft diese Muster durchschauen, bevor sie deinem Team Kraft und Fokus rauben?
Eine wirkungsvolle Erklärung liefert das Drama-Dreieck – eines der wichtigsten Modelle, um unbewusste Konfliktdynamiken sichtbar zu machen und daraus auszusteigen.
Der US-amerikanische Psychologe Stephen Karpman gilt als der Erste, der das Drama-Dreieck beschrieben hat. Bei der Analyse von Märchen identifizierte er drei wiederkehrende Rollen: Täter, Opfer und Retter. Deshalb wird diese Dynamik auch als Disney-Dynamik bezeichnet.
Meist sind diese Rollen nichts anderes als Strategien, um Beziehung herzustellen. Die Beteiligten holen sich darüber – oft unbewusst – Zuwendung, allerdings in negativer Form.
Wichtig dabei: Keine Rolle ist besser oder schlechter. Sie lösen lediglich unterschiedliche Dynamiken aus.
Der Täter stellt dem Opfer aktiv nach. Er will strafen, kontrollieren oder zur Rechenschaft ziehen. Seine „Lösung“ versucht er mit Härte durchzusetzen. Der Täter schiebt die Schuld auf andere, klagt über sie, greift an und versucht, Macht auszuüben.
Sein Entwicklungspotenzial: Empathie für die Bedürfnisse anderer entwickeln.
Der Täter denkt: „Ich bin okay, du bist nicht okay.“
Dem Opfer wird etwas vorgeworfen, für das es verantwortlich gemacht werden soll. Gleichzeitig übernimmt es diese Rolle selbst: Die anderen sind schuld daran, dass es mir schlecht geht.
Ich selbst kann an meiner Situation nichts ändern. Opfer drücken sich vor Verantwortung, verfügen oft über geringes Selbstvertrauen und ein schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl.
Ihr Entwicklungspotenzial: Verantwortung übernehmen und Selbstwert entwickeln.
Das Opfer denkt: „Ich bin nicht okay, du bist okay.“
Der Retter hilft aktiv und übernimmt oft sofort die gesamte Verantwortung für die Situation und deren „Lösung“. Je nach Überzeugungskraft dominiert er für eine Zeit das Geschehen und (ver)führt andere auf seinen Lösungsweg.
Retter sind häufig begierig nach Anerkennung und vermeiden die Auseinandersetzung mit ihren eigenen Themen.
Ihr Entwicklungspotenzial: Herausfinden, was die eigenen Themen sind.
Der Retter denkt: „Ich bin okay, du bist nicht okay.“
Achtung: Führungskräften wird in solchen Situationen häufig die Richterrolle zugeschoben – verbunden mit dem Gefühl, im Kindergarten zu sein, wenn zwei Mitarbeitende in ihrem Konflikt nicht mehr weiterkommen.
Lehne diese Rolle bewusst ab und moderiere stattdessen Lösungsmöglichkeiten. Hol dir gegebenenfalls Unterstützung von außen.
Wie erkennen wir nun, wer welche Rolle spielt?
Die Kommunikation im Drama-Dreieck erfolgt über sogenannte Pseudo-Botschaften. Sie ersetzen das offene Aussprechen eigener Gefühle und Werte. Stattdessen werden Pseudo-Botschaften verwendet,
um sich nicht mit den eigenen tiefen emotionalen Themen auseinandersetzen zu müssen.
Pseudo-Botschaften sind der Stoff, aus dem Dramen bestehen.
Jedes Drama beginnt im Kopf und ist Ausdruck eines Mangels an persönlicher Integrität. Es entsteht, weil wir nicht bereit sind, zu unseren tatsächlichen Gefühlen zu stehen,
sie zu spüren und unsere wirklichen Werte zu kommunizieren. Stattdessen umgehen wir diesen Kontakt und „spielen“ Pseudo-Botschaften vor.
Wir erkennen das daran, dass Menschen:
„Pseudo“ bedeutet, dass etwas als wahr erscheint, in Wirklichkeit aber eine Rolle, Schutzstrategie oder Abwehrreaktion ist. Pseudo-Botschaften sind Schutzbehauptungen über das, was eigentlich verletzt wurde. Sie sind niemals das echte Thema, sondern Ersatzsignale, die verhindern, mit dem tieferen Gefühl oder Wert in Kontakt zu kommen.
Der Ausgangspunkt einer Pseudo-Wahrheit ist ein verletzter Wert.
Typische verletzte Werte sind etwa: Gerechtigkeit, Respekt, Ordnung, Autonomie, Zugehörigkeit, Sicherheit, Anerkennung oder Kompetenz.
Wird ein solcher Wert verletzt, entsteht im Inneren ein unangenehmes Gefühl – oft verletzlich, schmerzhaft oder beschämend. Um diese Verletzlichkeit nicht spüren zu müssen,
bildet sich eine Pseudo-Wahrheit. Sie rechtfertigt Härte, Kontrolle oder Rückzug. Der Täter benutzt Pseudo-Wahrheiten, um den verletzten Wert nicht fühlen zu müssen.
Typische Pseudo-Wahrheiten sind zum Beispiel:
(Struktur einer Pseudo-Wahrheit: „X ist Y“, wobei Y eine Bewertung ist.)
Dahinter liegt häufig ein verletzter Wert wie Respekt, Professionalität, Fairness oder natürliche Autorität.
Die echte innere Botschaft lautet oft:
Die Pseudo-Wahrheit ist somit ein emotionaler Schutzmechanismus, der verhindert, den verletzten Wert anzuschauen.
Der Ausgangspunkt eines Pseudo-Gefühls ist ein echtes, aber nicht gelebtes Grundgefühl, das als zu bedrohlich oder beschämend erlebt wird.
Beispiele für solche abgewehrten Gefühle sind Traurigkeit, Angst, Scham, Ohnmacht, Isolation, Unsicherheit oder Überforderung.
Diese Gefühle wären – wenn sie zugelassen würden – ehrlich, verletzlich und verbindend. Das Opfer möchte sie jedoch nicht spüren oder glaubt, sie nicht ausdrücken zu dürfen. Stattdessen entsteht ein Pseudo-Gefühl, das vermeintlich sicherer wirkt.
Pseudo-Gefühle entstehen immer in Bezug auf andere Personen, denen Handlungen oder Absichten zugeschrieben werden. Sie wirken wie echte Gefühle, vermeiden jedoch das tatsächliche Erleben von Kraft,
Verantwortung oder Klarheit. Das Opfer nutzt Pseudo-Gefühle, um die eigene Ohnmacht glaubwürdiger erscheinen zu lassen und nicht in die eigene Handlungskraft gehen zu müssen.
Typische Pseudo-Gefühle sind:
(Struktur eines Pseudo-Gefühls: „Ich fühle mich Y von …“, wobei Y eine Interpretation ist.)
Dahinter liegen häufig echte Gefühle wie Angst, Unsicherheit oder Überforderung, die nicht klar kommuniziert werden.
Die echte innere Botschaft lautet zum Beispiel:
Das Pseudo-Gefühl ist damit ein emotionales Nebelbild, das Unklarheit erzeugt und gleichzeitig verhindert, Verantwortung für den nächsten Schritt zu übernehmen.
Der Ausgangspunkt eines Pseudo-Werts ist ein überhöhtes Ideal, das im Außen gut aussieht, innerlich jedoch als moralisches Schutzschild verwendet wird.
Echte Werte wie Hilfsbereitschaft, Fürsorge, Loyalität, Verantwortung, Großzügigkeit, Stärke oder Zuverlässigkeit werden dabei verzerrt. Diese Werte sind an sich gesund,
werden im Retter-Modus jedoch instrumentalisiert, um Bedeutung zu erzeugen, ungebetene Hilfe zu rechtfertigen oder Nähe zu kontrollieren.
Der Retter nutzt Pseudo-Werte, um die eigene Grenze nicht spüren zu müssen und zu vermeiden, dass andere ihre Eigenverantwortung entwickeln.
Typische Pseudo-Werte sind:
(Struktur: „Man sollte Y“ oder „Man muss Y“, wobei Y ein Wert oder Ideal ist.)
Dahinter liegt meist ein echtes Bedürfnis nach Anerkennung, Bedeutung oder Nähe – verbunden mit der Angst, selbst nicht genug zu sein oder abgelehnt zu werden.
Die echte innere Botschaft lautet häufig:
Der Pseudo-Wert ist damit eine idealisierte Selbstbeschreibung, die verhindert, die eigene Verstrickung zu erkennen und Verantwortung zurückzugeben.
Solange die Beteiligten eines Dramas in ihren jeweiligen Rollen bleiben und über Pseudo-Botschaften kommunizieren, kann sich das Drama nicht auflösen.
Anders gesagt: Dramen entstehen, weil Menschen sich selbst und anderen ihre tatsächlichen Gefühle, Werte und Wahrheiten – ihre eigene innere Landkarte – nicht zugestehen.
Erst dort, wo echte Gefühle, verletzte Werte und persönliche Wahrheiten sichtbar werden dürfen, entsteht die Möglichkeit, das Drama zu verlassen.
Eine Drama-Dynamik erkennen wir daran, dass Kommunikation plötzlich reaktiv wird. Menschen beginnen, sich zu verteidigen, zu rechtfertigen, anzugreifen oder sich zurückzuziehen. Die Gesprächsebene verschiebt sich weg von Lösungen hin zu Schuld, Erwartungen oder verdeckten Bedürfnissen. Spätestens dann, wenn Emotionen stärker werden als die Sachebene, befinden wir uns nicht mehr im Dialog – sondern im Drama.
Die Drama-Rollen lassen sich häufig intuitiv erkennen: über das eigene Körpergefühl, die Atmosphäre im Gespräch und über typische Signalwörter. Der Täter zeigt sich meist über Pseudo-Wahrheiten wie „Du bist zu empfindlich“. Das Opfer wird über Pseudo-Gefühle sichtbar, etwa „Ich fühle mich ausgeschlossen“. Der Retter tarnt sich über Pseudo-Werte wie „Man sollte das so nicht tun“. Diese Muster sind selten subtil. Wer bewusst darauf achtet, kann die momentane Rolle meist klar identifizieren.
Aus der eigenen Landkarte heraus müssen wir den ersten Schritt machen. Drama ist immer Energieverlust. Es braucht daher einen erwachsenen Schritt zurück in Kontakt, Klarheit und Verantwortung.
Um den anderen dort abzuholen, wo er gerade steht, unterscheiden wir drei Wege – je nachdem, welche Rolle der andere im Moment eingenommen hat.
Der Täter reagiert häufig hart, kontrollierend oder abwertend. Hinter dieser Haltung liegt fast immer ein verletzter Wert, etwa Respekt, Fairness oder Sicherheit.
Wir eröffnen den Kontakt mit klärenden Fragen wie:
Diese Fragen holen den Täter aus der Bewertung heraus und führen ihn zurück in seine eigene Integrität.
Das Opfer spricht in Pseudo-Gefühlen, fühlt sich ausgeliefert und reduziert seine eigene Handlungskraft. Unsere Aufgabe ist es, seine Wirklichkeitskonstruktion sichtbar zu machen, ohne sie zu übernehmen.
Geeignete Fragen sind zum Beispiel:
Dabei gehen wir in ein sogenanntes Opfer-Pacing: Wir nehmen die Haltung des Opfers ein, spiegeln behutsam seine Worte und bieten emotionale Resonanz an.
Empathische Rückmeldungen können sein:
So entsteht Sicherheit – und damit die Möglichkeit, wieder in eigene Verantwortung zu gehen.
Der Retter ist oft von seinen eigenen Gefühlen abgeschnitten. Er spricht über „man“, über „die anderen“ oder darüber, „was man tun sollte“ – aber kaum über sich selbst.
Unser Ziel ist es, ihn zurück zur Ich-Wahrnehmung zu führen. Hilfreiche Fragen sind:
Ein Retter übernimmt Verantwortung für andere, um sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen. Die Frage nach dem eigenen Gefühl bringt ihn zurück in Kontakt mit seiner inneren Authentizität.
Es ist nicht genug getan, wenn ein Täter zur Ruhe gekommen ist, ein Opfer Sicherheit gewonnen hat und ein Retter wieder Zugang zu seinen Gefühlen findet. Entscheidend ist, dass wir selbst unsere Werte, Gefühle und unsere innere Landkarte offen ausdrücken – klar, erwachsen und ohne Drama.
Erst wenn wir transparent machen, was uns wichtig ist und wie wir eine Situation erleben, entsteht echter Kontakt und ein Dialog, der Verbindung statt Rollenverhalten ermöglicht.
Gemeinsame Ziele zu entwickeln bedeutet, den Blick bewusst vom Drama weg und in die Zukunft zu richten. Sobald beide Seiten ihre innere Landkarte offengelegt haben, kann ein Zielbild entstehen, das für alle Beteiligten stimmig ist und echte Kooperation ermöglicht. Gemeinsame Ziele schaffen Orientierung und verwandeln Konflikte in Entwicklung.
Gemeinsame Schritte zu vereinbaren heißt, das gemeinsam entwickelte Ziel in konkrete Handlungen zu übersetzen. Erst wenn klar ist, wer welchen nächsten Schritt übernimmt, wird aus Einsicht wirkliche Veränderung. So entstehen Ergebnisse, die nicht aus Rollenverhalten entstehen, sondern aus echter Verantwortung und Kooperation.
»Integrität entsteht dort, wo wir unsere Pseudo-Botschaften hinter uns lassen und uns unseren echten Gefühlen und Werten stellen. Der größte Lohn für Integrität sind wir selbst – und den höchsten Preis für innere Korruption bezahlen ebenfalls wir selbst.«
»Ich bin Führungskräfteentwickler und ermögliche Führung, in der Wachstum, Wirkung und Wandel selbstverständlich werden – ohne Bewertung, mit echter Entwicklung.“
Wie das konkret aussieht? Erfährst du in meinen sechs Modulen zur Führungskräfteentwicklung: