Das erweiterte Tetralemma (Oktalemma) – Teil 3: Auswertung, Integration und der Weg zur Essenz

Auswertung des Oktalemmas: Was bleibt, was bewegt – und was trägt?

Nach dem Durchlaufen aller acht Felder des Oktalemmas geht es nun darum, die gewonnenen Erkenntnisse zu ordnen und in eine persönliche Bedeutung zu überführen. Die Auswertung ist kein rein analytischer Schritt, sondern eine Einladung zur Integration – zur bewussten Entscheidung, welche Erkenntnisse in Zukunft tragen sollen.

Wir beginnen bei Brücke 1. Sie markiert die Verbindung zwischen Startpunkt und erster Lösung – eine Übergangszone, die sich oft bereits im Wandlungsprozess befindet. Genau hier zeigt sich häufig, was sich lösen oder verabschieden darf. In unserem Beispiel: Die Themen rund um den aktuellen und den neuen Job sind nahezu abgeschlossen – sie benötigen keine große Aufmerksamkeit mehr.

Die Felder Neuland und Weitsicht zeigen sich hingegen als Ressourcenräume. Sie beinhalten Kraftquellen und Motivationen, die es nun gilt, zu nutzen und aktiv zu leben. In unserem Fall: „Reisen“ und „Natur“ – sie sind nicht nur Fluchtpunkte, sondern Ausdruck innerer Bedürfnisse, die dem persönlichen Wachstum dienen können.

Brücke 2 – die Verbindung zwischen beiden Lösungen – ist oft der Schlüssel zur Weiterentwicklung. Sie muss nicht sofort vollständig greifbar sein, darf sich aber entfalten und bewusst entwickelt werden, um den Weg zur Essenz freizumachen.

Die Essenz, also Synthese 3, ist die übergeordnete Erkenntnis – ein innerer Orientierungspunkt. In unserem Beispiel: Es geht um das Vertrauen in sich selbst. Selbstvertrauen entsteht aus dem bewussten Loslassen von Routine, dem Anerkennen bereits gemeisterter Schritte und dem lebendigen Umgang mit inneren Ressourcen.

Wenn wir diesen Weg gehen, kann Klarheit in unser Leben treten – nicht als Zustand, sondern als Haltung. Eine Klarheit, die getragen ist von Erfahrung, Vertrauen und innerer Ausrichtung.