Grid-Modell: Finde deinen Führungsstil in zwei Minuten

Das Grid-Modell von Blake & Mouton ist ein schneller, wirkungsvoller Einstieg in die Reflexion deines Führungsverhaltens.

Zwei einfache Achsen – Aufgabenorientierung und Mitarbeiterorientierung – zeigen dir, wie du aktuell führst – und wo dein Entwicklungspotenzial liegt.
Wichtig: Wähle zuerst deine Werte auf beiden Achsen, bevor du den Text liest. Nur so bleibt deine Selbsteinschätzung ehrlich und unverfälscht.

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Grid Modell

So funktioniert’s – in 3 Schritten

Das Grid-Modell hilft dir, deinen Führungsstil sichtbar zu machen – schnell, einfach und praxisnah.

  • Aufgabenorientierung einschätzen (1–9)
    Wie stark steuerst du über Ziele, Struktur, Kontrolle und Ergebnisse?
  • Mitarbeiterorientierung einschätzen (1–9)
    Wie sehr förderst du Motivation, Vertrauen, Teamgeist und Eigenverantwortung?
  • Punkt im Grid setzen
    Trage beide Werte ein – z. B. (8, 4) oder (5, 7) – und lies anschließend, welche Führungsstile deinem Punkt entsprechen.

So bekommst du in wenigen Minuten ein ehrliches Bild deines Führungsverhaltens – und siehst, wo du ansetzen kannst, um Wirkung und Balance zu stärken.

Die fünf Grundtypen im Überblick

Das Grid-Modell unterscheidet fünf typische Felder – jedes steht für ein anderes Führungsverhalten.

(1,1) – Überlebens-Management

Kaum Aufgaben- und kaum Mitarbeiterorientierung. Führung findet kaum statt, Ergebnisse bleiben zufällig.

(9, 1) – Befehl-Gehorsam-Management

Hohe Aufgabenorientierung, geringe Mitarbeiterorientierung. Leistung im Fokus – Beziehung bleibt außen vor.

(1, 9) – Glacéhandschuh-Management

Hohe Menschenorientierung, geringe Aufgabenorientierung. Gutes Klima, aber wenig Ergebnisfokus.

(5, 5) – Organisations-Management

Ausgleich beider Dimensionen. Solide und stabil, aber selten Spitzenleistung.

(9, 9) – Team-Management

Hohe Orientierung auf Aufgabe und Mensch. Gemeinsame Verantwortung, Vertrauen und Spitzenleistung.

(Hinweis: Dein Punkt kann dazwischen liegen – diese fünf Typen dienen nur zur Orientierung.)

Was du aus dem Modell mitnehmen kannst

Das Grid-Modell ist keine Bewertung, sondern ein Spiegel deines momentanen Führungsverhaltens. Es hilft dir, Muster zu erkennen – und bewusst zu entscheiden, wann du welchen Stil einsetzt. Denn gute Führung heißt: situativ führen, statt sich auf einen Stil festzulegen.

Transfer in die Praxis

  • Wenn du stark aufgabenorientiert bist: Achte gezielt auf Beziehung, Feedback und Einbindung.
  • Wenn du stark menschenorientiert bist: Schärfe Ziele, Strukturen und Verbindlichkeit.
  • Wenn du beides balancierst: Nutze situatives Führen, um je nach Situation zu variieren.

So wird das Grid-Modell zu einem praktischen Werkzeug – einfach, klar und sofort anwendbar.

Häufige Fragen zum Grid-Modell

Das Grid-Modell ist ein Reflexionswerkzeug für Führungskräfte. Es macht deinen Führungsstil anhand von Aufgabenorientierung (horizontal) und Mitarbeiterorientierung (vertikal) sichtbar – ideal für eine schnelle Standortbestimmung und persönliche Weiterentwicklung.

Beide Dimensionen werden auf einer Skala von 1 bis 9 eingeschätzt. Setze deinen Punkt im Grid – z. B. (8,4) oder (5,7) – und lies anschließend die passende Beschreibung deines Führungsstils.

Beide Achsen zeigen, worauf du deinen Fokus als Führungskraft legst. Aufgabenorientierung steht für Zielklarheit, Struktur und Ergebnisfokus – Mitarbeiterorientierung für Vertrauen, Motivation und Zusammenarbeit.

(9,9) gilt als Idealbild, aber Führung bleibt situativ. In Krisen oder bei unerfahrenen Teams kann ein stärker aufgabenorientierter Stil (9,1) sinnvoll sein – bei reifen Teams eher mehr Delegation und Eigenverantwortung.

Das Modell unterscheidet fünf Hauptstile der Führung. (1,1) Überlebens-, (9,1) Befehl-Gehorsam-, (1,9) Glacéhandschuh-, (5,5) Organisations- und (9,9) Team-Management.

Der Grid-Check liefert eine ehrliche Ersteinschätzung. Er ist besonders wertvoll als Ausgangspunkt und gewinnt an Tiefe, wenn du ihn durch Fremdbild-Feedback oder Teamdialog ergänzt.

Beide Modelle ergänzen sich ideal. Nutze deinen Grid-Punkt als Startbild und passe deinen Führungsstil situativ an – je nach Kompetenz und Engagement deiner Mitarbeitenden.

Reflexion wird wirksam, wenn du ins Handeln kommst. Lege ein bis zwei konkrete Verhaltensexperimente fest – z. B. mehr Einbindung oder mehr Zielschärfe – und überprüfe deren Wirkung nach zwei bis vier Wochen.

»Mensch, lerne dich selbst zu erkennen, das ist der Mittelpunkt aller Weisheit.«

Gotthold Ephraim Lessing

Gerold Walter Coaching

Führung beginnt beim Menschen

»Ich entwickle keine Führungskräfte, ich begleite Menschen – auf ihrem Weg zu mehr Klarheit, Verantwortung und Wirkung.“

Wie das konkret aussieht? Erfährst du in meinen sechs Modulen zur Führungskräfteentwicklung:

Zu den Modulen der Führungskräfteentwicklung